Über die Abteilungen
"Ich bin oft von Leuten, die meine Arbeiten nicht kannten, gefragt worden "in welchem Stil" ich denn malen würde. Meine Antworten waren für die Fragenden meist unbefriedigend. Wenn ich sagte:"Verschiedenes" oder "Sehr unterschiedlich", dann brach die Enttäuschung aus. Ich habe erfahren, daß der Enttäuschung eine nicht erfüllte Erwartung zugrunde lag. Das ist aber nicht bei allen Fragenden so passiert. In einigen Fällen wurde eher die Neugierde geweckt, und es wurde genauer nachgefragt. Daraus entstand manch langjährige Geschäftsbeziehung und eine rege Tätigkeit als Sammler. Voraussetzung dafür ist aber, daß der Interessent sich öffnet gegenüber meinen künstlerischen Absichten. Das bedeutet, ich muß frei das gestalten können, was mir als Künstler wichtig ist. Jede Einengung würde mir ein Korsett anlegen, in dem ich mich unfrei herum quälen würde. Etwa um 1994 kam ich auf die Idee, mir "Abteilungen" einzurichten, nachdem ich die Fragerei nach "Dem Stil" satt hatte. Was ursprünglich eine ironische und auch humoristische Antwort sein sollte, die ich mir in der Folge eines Zeitungsinterviews ausgedacht hatte, erwies sich später als sehr hilfreich. Ich kann seitdem simultan in ganz unterschiedlicher Weise arbeiten, ganz so, wie es mir meine Stimmung vorgibt. Die Sammler meiner Werke haben das sofort begriffen und es nicht nur mitgetragen, sondern auch aktiv gefördert. In der Unterschiedlichkeit der Arbeitsweise und der daraus resultierenden Werke ist aber immer meine Handschrift zu erkennen. Kurzum: Das ist stets ein erkennbarer Herold."
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